Mit Hilfe unserer Ohren sind wir in der Lage ein vielschichtiges Raumgefühl zu entwickeln. Das Vestibulum (Teil des Innenohrs, Gleichgewichtsinn) organisiert den Körper in der Bewegung und ermöglicht das Zusammenspiel der Sinne, die Wahrnehmung von Bewegungsrichtung und Dynamik. Über das Hören erfassen wir den Raum und so erweitert der Hörsinn das Körperschema um das Raumschema.
So wie das Auge räumlich sehen kann, kann auch das Ohr räumlich hören, es kann die Schallquelle, die Richtung aus der ein akustisches Signal kommt, erkennen. Liegen hier Störungen vor, versucht man dieses Signal mit den Augen zu suchen. Ein unerwartetes Geräusch führt zu einer Schrecksituation verbunden mit Herzklopfen und Nervosität.
Die damit verbundene Unsicherheit erzeugt unbewusste Angst. Die Konzentration bei der (Denk-)Arbeit ist gestört, sobald die Arbeitsstille unterbrochen wird. Man findet sich danach nur mühsam wieder ein. Im Straßenverkehr sind Kinder mit Wahrnehmungsstörungen / Orientierungsproblemen besonders gefährdet.
Hörverarbeitungsstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Thalamusblockaden und Raumorientierungsprobleme können verschieden stark ausgeprägt sein oder in Kombination gleichzeitig vorkommen. Sie können bei Erwachsenen die Leistungsfähigkeit und bei Kindern die Entwicklung auf Dauer mindernd beeinflussen.